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KADAthlete Story Jeannie Kessler (Ringen)

Vergangenes Jahr konnte sich die ehemalige Ringerin Jeannie Kessler mit der Eröffnung ihrer eigenen Konditorei einen großen Traum erfüllen. Knapp drei Jahre sind seit dem Ende ihrer Spitzensportkarriere vergangen. Heute läuft es beruflich ausgezeichnet: „Ich bin mega happy. Die anfangs gesteckten Ziele habe ich schnell erreicht und mir auch schon neue gesteckt“, strahlt sie. Wie ihr Weg in die Selbstständigkeit verlaufen ist und welche prägenden Erfahrungen sie aus dem Sport mitnimmt, darüber sprechen wir mit ihr in unserem Interview.

Spitzensport und Lehre

Zwei Wegweiser waren ausschlaggebend für Jeannie Kesslers sportliche und berufliche Laufbahn: Ein Zeitungsartikel, der sie zu ihrem ersten Ringtraining lotste, und ein Schnuppertag in einer Pâtisserie, der sie von einer Lehre zur Konditorin überzeugte. „Da habe ich gewusst, das ist der Beruf, den ich erlernen möchte.“ Ausbildung und Sport zu vereinbaren war für die Vorarlbergerin aber nicht immer einfach.

„Damals gab es das Modell ‚Spitzensport und Lehre‘ noch nicht“, erzählt sie. „Ringer:innen in anderen Ausbildungen konnten sich das Training über den Tag verteilen, während ich erst nach der Arbeit trainieren konnte. Aber ich war mir sicher, dass ich auf dem richtigen Weg war. Es war immer ein gutes Gefühl zu wissen: Wenn der Sport einmal vorbei ist, dann habe ich sofort wieder etwas, mit dem ich auf zwei Beinen stehen kann.“

© Jeannie Kessler

Ein unerwartet frühes Karriereende

Als Ringerin schaffte es Jeannie Kessler an die nationale Spitze. Sie sicherte sich einen Heeressportplatz und vertrat Österreich bei internationalen Großevents. „Es war eine richtig schöne Zeit, ich möchte sie nicht missen“, resümiert sie. 

Ihre Sportkarriere musste die Athletin unerwartet früh beenden: „In meiner Zeit beim Bundesheer habe ich mich am Knie verletzt. Deswegen konnte ich die anstehende EM nicht ringen und wurde beim Heer nicht verlängert. Natürlich weiß ich, dass es nur es nur begrenzte Plätze gibt. Aber es war unheimlich schade.

© Jeannie Kessler

Denn abseits des Polizei-, Zoll- & Heeressports, so sagt sie, ist es in Österreich leider noch nicht möglich, sich mit Ringen den Lebensunterhalt zu verdienen. „Dann war für mich klar: Ich kehre in meinen Beruf zurück, aber ich möchte mein eigenes Ding machen.“ Ihre nächsten Etappenziele lauteten, den Meisterabschluss zu erlangen und in die Selbstständigkeit zu gehen.

Jeannie Kessler über Unterstützung durch KADA & das AMS

Der Berufsalltag einer ehemaligen Spitzensportlerin

Eine typische Arbeitswoche gibt es für Jeannie Kessler in ihrer Auftragsbäckerei nicht. Ihre abwechslungsreichen Tätigkeiten bereiten ihr aber viel Freude. Einen wichtigen Ausgleich findet sie weiterhin im Ringen, wofür sie mehrmals wöchentlich Trainings besucht.

„Ich glaube außerdem, dass mir meine Erfahrung aus dem Leistungssport viel hilft. Der Biss, der Ehrgeiz und die Zielfokussierung, die ich im Sport an den Tag gelegt habe, bringen mich auch im Arbeitsleben voran.“

© Jeannie Kessler

So geht es weiter

Zum Abschluss wollen wir von der Jungunternehmerin wissen, welchen Ratschlag sie Sportler:innen geben würde, die sich für die Selbstständigkeit interessieren. „An sich glauben, sich immer wieder Mut machen und den Schritt wagen! Denn im Prinzip kann nichts passieren. Wenn man eine gute Idee hat und davon überzeugt ist, sollte man es einfach probieren und sich nichts von anderen einreden lassen.”

Und wie lauten ihre eigenen Zukunftspläne? „Mein Ziel ist es, das Ganze vorerst so lange wie möglich allein zu rocken. Irgendwann möchte ich schon wachsen – ein Frühstückscafé wäre schön, mit täglich frischen Törtchen, Croissants, Baguettes und Broten.“

Dafür wünscht unser Team viel Erfolg!

© Jeannie Kessler

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