Jenni Steinwandtner zu 10 Jahren KADA

Laufbahnwechsel

Jenni Steinwandtner ist seit 2014 Teil des KADA Teams. Durch ihre vorangegangene Tätigkeit als Personalberaterin in der Privatwirtschaft sowie umfassende Coachings im Rahmen von AMS-Maßnahmen hat sie jede Menge Erfahrung auf dem Gebiet der Berufsberatung vorzuweisen. Schwerpunktmäßig betreut sie bei KADA daher Athletinnen und Athleten, die am Ende der Sportkarriere stehen oder während der aktiven Zeit im Spitzensport mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind.

„Meine Rolle sehe ich darin, Sportlerinnen und Sportler dahingehend zu begleiten, dass sie die aktuelle Situation annehmen und sich dieser stellen können. Es ist wichtig, sich zu fragen: ‚Wie geht es mir eigentlich damit, arbeitslos zu sein? Welche Bedeutung hat das für meine Karriere? Welche finanziellen Auswirkungen gibt es?‘ Das bringt viel Klarheit und Sicherheit für die nächsten Schritte. Am Karriereende unterstütze ich sie dabei, mental mit dem Spitzensport abzuschließen. Es gilt herauszufinden, welche beruflichen Werte ihnen wichtig sind und was an Interessen und Fähigkeiten da ist – nicht nur an fachlicher Qualifikation, sondern auch an Erfahrungen, Stärken und Kompetenzen. Wenn diese Themen klar sind, folgt Berufsberatung und Unterstützung im Bewerbungsprozess, von der Unterlagenoptimierung bis zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch.“

Jennifer Steinwandtner

Mit Überzeugung zwei Welten vereinen

An ihrer Arbeit als Laufbahnberaterin faszinieren Jenni die widerstandsfähigen Persönlichkeiten der Sportlerinnen und Sportler, die sie betreut, und auch das einzigartige Umfeld, in dem sie sich bewegen: „Mich begeistert, wie sie ihre Leidenschaft leben. Sie müssen ständig Höchstleistungen bringen und werden daran gemessen. Es braucht aber weit mehr als nur die körperliche Verfassung, um langfristig erfolgreich zu sein. Veränderungen im Training, bei der Ernährung, im mentalen Bereich oder im persönlichen Umfeld können sich schnell auf die Leistung auswirken.“

Aus ihrer Sicht kann gerade die Verfolgung einer Dualen Karriere eine große persönliche Bereicherung sein: „Wenn ich mich außerhalb des Sports mit etwas anderem beschäftige – sei es eine Ausbildung oder ein Nebenjob – so bringt das einerseits Stabilität ins Leben und erweitert andererseits auch das Umfeld und somit die Sichtweise. Viele Sportlerinnen und Sportler schätzen es sehr, sich zum Beispiel durch ein Studium an der Uni mit Menschen außerhalb des Sports austauschen zu können.“

Wer neben dem Sport einer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit nachgehen möchte, für den führt an Überzeugung und Wille kein Weg vorbei: „Das beobachte ich sehr oft. Wenn nur der Kopf etwas will, das Herz jedoch nicht dabei ist, wird es nicht funktionieren.“ 

Von einer Karriere in die nächste

Jenni hat schon viele Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg begleitet. An eine Geschichte erinnert sie sich besonders gerne zurück. Sie könnte stellvertretend für viele Karriereübergänge stehen, die sie über die Jahre unterstützt hat: „Ein verletzungsgeplagter Profifußballer, der sich bis dahin immer wieder zurückgekämpft hat, ist zu mir in Betreuung gekommen. Er war schon im fortgeschrittenen Fußballeralter. Der psychische und finanzielle Druck war hoch. Vom Kopf her wollte er eine Arbeit finden, vom Herzen her es nochmal probieren. Trotz guter Ausbildung und ansprechender Unterlagen hat er immer nur Absagen bekommen. Erst als er im Coaching-Prozess sein Karriereende angenommen hat, fand er nicht nur einen sehr guten Job, der ihm viel Freude bereitet, sondern er konnte auch dankbar und ohne Wehmut auf die schöne Zeit im Spitzensport zurückschauen.“