Tag: 25. November 2020

Katharina Truppe (Ski Alpin)

2019 war ein Jahr voller besonderer Erfolge für Kathi Truppe. Die junge Kärntnerin holte Silber im Teambewerb bei der Ski-WM in Åre, raste in Levi zu ihrem ersten Weltcup-Podestplatz und legte bei KADA die Berufsreifeprüfung im Leistungssport (BRP) ab. „Ich denke, irgendwie hängt alles zusammen“, reflektiert sie mit etwas Abstand ein Jahr später. „Ich konnte den Flow von der bestandenen BRP-Prüfung in den Skiwinter mitnehmen und so gelang mir meine bislang erfolgreichste Saison.“

©GEPA Pictures

Schon 2015 zeigte Kathi Truppe mit Slalom-Bronze bei der Ski-Junioren-WM auf. Seitdem steht sie im ÖSV-Damenaufgebot und geht in den technischen Disziplinen auf Zeitenjagd. Neben ihrem Talent und Durchsetzungsvermögen zeichnet sie aus, dass sie sich vorausschauend über ihre Sportkarriere hinaus Zukunftsgedanken macht und aktiv Schritte setzt, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Der Weg zum BRP-Abschluss begann für sie im Frühjahr 2018, damals auf Anraten einer Kollegin: „Eigentlich hat Stephi Resch mich dazu gebracht, mich für den BRP-Kurs anzumelden, denn zu zweit lernt es sich einfach leichter. Aber es war mir wichtig, die Berufsreifeprüfung zu erlangen bzw. an das Leben nach dem Skisport zu denken.“

Die ÖSV-Athletin besuchte in Salzburg die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und den Fachbereich Sportmanagement. Im Unterricht traf sie auf Sportlerinnen und Sportler aus verschiedensten Disziplinen. „Die Stimmung war immer recht gelassen und locker. Aber natürlich hängten wir uns voll rein, denn wenn man etwas anfängt, möchte man es auch durchziehen.“

Zwischen Lernstunden und Weltcupauftritten

Abseits des Präsenzunterrichts galt es für Kathi Truppe, sich selbstständig neben Trainings, Wettkämpfen und Reisen die Zeit zum Lernen einzuteilen: „Die Prüfungszeit war schon sehr intensiv und auch strapaziös. Nach dem Schneetraining am Vormittag noch zu lernen war für mich nicht gerade einfach. Vor allem die Trainingszeit in Neuseeland bleibt mir in guter Erinnerung, wo ich mich regelrecht fast täglich in die Mathematik-Lernunterlagen reinkniete. Rückblickend war es eine sehr anstrengende Zeit, aber es war eine meiner besten Entscheidungen, die BPR zu absolvieren“, ist sie sich sicher.

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Denn ihre Mühen sollten sich bezahlt machen. Unvergesslich bleibt der Moment, in dem feststand, dass sie ihre letzte Teilprüfung bestanden hatte: „Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich nach meiner Präsentation aus den Raum herauskam und wusste, dass ich alles hinter mir hatte. Es war so, als würden 100 Kilo an Druck und Belastung von mir runterfallen. Ich zitterte sogar ein wenig vor lauter Freude und war einfach nur mehr glücklich, mein Zeugnis in den Händen halten zu dürfen.“

Dieses Erfolgserlebnis spornte sie im weiteren Saisonverlauf zu sportlichen Bestleistungen an. Im Anschluss an die BRP fasste die Skirennläuferin aber schon das nächste Ziel ins Auge und begann die Polizeiausbildung: „Soweit gefällt es mir sehr gut. Es ist eine neue, intensive Ausbildung, die sehr interessant ist und viel Neues mit sich bringt.“ Und auch sportlich bleibt sie fokussiert. Der Start in die Saison 2020/21 ist gut über die Bühne gegangen und sie möchte diesen Winter viel erreichen: „Ich habe mir vorgenommen, dort anzuschließen wo ich letzte Saison aufgehört habe. Natürlich ist der Skisport kein Wunschkonzert, aber ich werde mein Bestes geben, um wieder vom Podest herunter jubeln zu können.“

Dafür wünschen wir alles Gute und drücken die Daumen!

Beatrix Arlitzer blickt zurück auf 10 Jahre KADA

Sportbegeisterte Lösungsfinderin

Beatrix Arlitzer betreut seit 2013 unsere KADAthletes in der Steiermark. Dabei hätte alles ganz anders kommen können, denn ursprünglich hat sie eine Lehre zur Tischlerin gemacht. Dass ihr Weg sie schlussendlich in die Beratungstätigkeit führen sollte, kam aber nicht von ungefähr: „Bereits in meiner Lehrzeit sind meine Arbeitskollegen mit Problemen zu mir gekommen und so stellte ich früh fest, dass ich eine Gabe habe, zu kommunizieren und Menschen dabei zu unterstützen, lösungsorientiert nach vorne zu schauen und persönliche Fortschritte zu erreichen – sozusagen der Vorreiter des mentalen Coachings.“

Heute ist Beatrix selbstständige Unternehmensberaterin, Mentaltrainerin und Wirtschaftscoach. Mit ihrem Unternehmen Arlitzer Mental beschäftigt sie sich mit Themen wie Leadership, Arbeitsmotivation, Leistungserbringung und Prozessoptimierung, um nur einige zu nennen. Der Kontakt zu KADA kam über ihren damaligen Lehrsupervisor und jetzigen Laufbahnberatungs-Kollegen, Franz Wendler zustande. Damals suchte sie Interviewpartner für ihre Abschlussarbeit über Coaching im Hochleistungssport und wurde bei KADA in doppelter Hinsicht fündig: „Bei den Gesprächen mit Athletinnen und Athleten war ich fasziniert von der positiven Energie und Einstellung, mit der sie an ihren Zielen arbeiten. Schwupps, war das innere Feuer entfacht, mein Bestes zu geben, um sie dabei zu unterstützen.“

Beatrix Arlitzer

Die Rolle als Laufbahnberaterin

In ihrer Freizeit ist Beatrix selbst sportlich aktiv. War sie früher viel mit BMX- oder Rennrad unterwegs, so ist sie heute vorrangig beim Klettern oder Motorradfahren zu finden. Als Laufbahnberaterin betreut die Steirerin Athletinnen und Athleten, die neben dem Spitzensport Bildung oder Beruf nachgehen. Dabei beeindruckt sie der unbändiger Wille, immer das Bestmögliche zu geben und die Bereitschaft, auf Vieles zu verzichten, um Höchstleitungen abrufen zu können.

„Das sind einzigartige Eigenschaften und Fähigkeiten, die später einen Mehrwert am Arbeitsmarkt hergeben. Sportlerinnen und Sportler haben in unterschiedlichen Lebensphasen verschiedenste Herausforderungen zu meistern. Das ist eine permanente Gratwanderung und da ist aus meiner Perspektive der persönliche Austausch und ganzheitliche Betreuung wichtig. Ich persönlich beschreibe mich in meiner Rolle als Laufbahnberaterin öfters als ‚Hintergrundprogramm‘, das bei Notwenigkeit aktiviert wird und auch mal erinnert bei Vereinbarungen oder zu langen Abständen. Einmal aktiviert arbeitet es so lange es hilfreich ist und begibt sich danach wieder in den „Standby“ Modus bis zur nächsten Aktivierung.“

Von neuen Möglichkeiten und Motivationshilfen

In ihrer Zeit bei KADA hat Beatrix viele Weiterentwicklungen beobachtet: „Durch die stetige Erhöhung des Bekanntheitsgrades von KADA kommen Sportler jetzt proaktiver auf KADA zu und nützen diese einzigartige Möglichkeit der Unterstützung. Signifikant verändert hat sich meiner Ansicht auch das Angebot der Online-Studiengänge, wobei hier gute Beratung sehr hilfreich ist, um ‚Schnellschüsse‘ zu vermeiden. Wertvoll ist für mich als Laufbahnberaterin die Möglichkeit, mittlerweile bereits angehende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler nach Schulabschluss abholen zu können, um die Thematik der Dualen Karriere fix zu verankern, ohne dass die sportliche Leistung darunter leidet.“

Auch die eine oder andere Anekdote ist Beatrix in Erinnerung geblieben und  bringt sie heute noch zum Schmunzeln: „Am witzigsten finde ich, wenn mich Athletinnen und Athleten darum bitten, ihnen ‚in den Hintern‘ zu treten damit sie beispielsweise für die Berufsreifeprüfung oder Matura lernen und dran bleiben – weil sie wissen, dass alleine lernen nicht ihre Stärke ist.”